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Italienischer Name: Lazio
Fläche: 17.207,68 km²
Einwohner: ca. 5.500.000
Hauptstadt: Rom
Weitere Städte: Latina
Die Lage der Region Latium:
Das Latium grenzt im Westen an das Thyrrenische Meer an, im Norden ist der Nachbar die Toskana, im Nordosten Umbrien, im Osten Abruzzen und Molise und im Süden schließlich Kampanien. Die Region verfügt über eine Vielzahl an Inseln, zu denen auch die Pontinischen zählen. Am „italienischen Knie“ gelegen, erstreckt sich die Region von Acquapendente bis nach Gaeta. Die Abruzzen bilden in der Region die Nord-Ost-Grenze und die Region verfügt über zwei bemerkenswerte allein stehende Berge, den Monte Soratte im Tibertal und den Monte Circeo am Rande des Agro Pontino. Mit Rom beherbergt die Region die Hauptstadt Italiens, während die regionale Hauptstadt Latina ist. Das Agro Pontino, ein Gebiet 80 Kilometer südlich von Rom, zeichnet sich zudem mit dem Parco Nazionale di Circeo und der Tatsache aus, dass in der flachen Ebene zwischen Küste und Bergen heute der „Gemüsegarten Europas“ zu finden ist.
Die Geschichte des Latium:
Das antike Latium war bedeutend kleiner als das heutige Gebiet und umfasste nur ein kleines, rechteckiges Gebiet zwischen Tiber, Mondragone, den Sabiner Bergen und dem Thyrrenischen Meer. Die Geschichte der Region ist eng mit der ihrer größten Stadt Rom verbunden. Einst von den Latinern im sechsten Jahrhundert vor Christus besiedelt worden, eroberte Rom das Gebiet schon zwei Jahrhunderte später im zweiten Latinerkrieg und machte daraus den Kern des Römischen Reiches. Nach dem Niedergang des Imperiums gehörte die Region zunächst Odoaker, wurde jedoch bereits 536 vom Oströmischen Reich annektiert. Im Laufe der nächsten Jahre wurde es ein Lehen der Franken, welche es 755 jedoch dem Papst überstellten, wodurch der Kirchenstaat erst entstehen konnte, dessen Kerngebiet das Latium fortan bildete. Erst während der napoleonischen Kriege wurde die Region vorübergehend nicht mehr vom Kirchenstaat verwaltet, da Frankreich es 1809 annektierte, doch schon sechs Jahre später beschloss man beim Wiener Kongress die Wiederherstellung des Staates und zu diesem gehörte die Region, bis der Staat sich 1870 dem Königreich Italien anschließen musste. Erst 1947 wurde die Verwaltungseinheit – unabhängig der Hauptstadt Rom – gegründet.
Das Klima in der Region:
Das Klima im Latium ist für das südliche Mittelmeer typisch. Im Winter liegen die durchschnittlichen Höchsttemperaturen bei 13° bis 16° und auch nachts fällt das Thermometer selten unter 5°. In den Bergregionen sinken die Durchschnittstemperaturen im Winter jedoch tagsüber auf maximal 5° und nachts auf Minus 2° bis 4°. Im Sommer ist es dort bedeutend milder mit bis zu 30° in den heißesten Monaten am Tag und um die 18° bis 20° in der Nacht. In den Niederungen ist es dahingehend im Juli und August meist um die 40° heiß und trotz der Brise vom Meer oftmals sehr schwül, besonders in Rom und den ehemaligen Sumpfgebieten südlich der Hauptstadt. Auch nachts kühlen die Temperaturen nur marginal ab.
Freizeitmöglichkeiten in der Region:
Vor allem in den Bergen ist im Winter der Skisport sehr beliebt, während man in den Niederungen sich vor allem auf die Besichtigungen von Städten und Kunstwerken konzentrieren kann. Die beste Reisezeit ist sowohl der Frühling als auch der Herbst. Rom im August ist zwar eines der beliebtesten Reiseziele der meisten Touristen, doch ist die Stadt dann meist unerträglich heiß und drückend – weshalb die Römer in der Ferienzeit die Stadt auch fluchtartig verlassen. Hier sollte man eher im April und Mai – zur Frühjahrsblüte – anreisen und die warmen Tage aber noch verhältnismäßig kühlen Nächte genießen. Der Hochsommer bietet sich vor allem für Strandurlauber an, wobei die gesamte Region eine Vielzahl an Wassersportmöglichkeiten, sowohl im Meer als auch in so genannten Wasserparks anbietet. Wandern, Reiten und Fahrrad fahren kann man in dem Gebiet wunderbar das ganze Jahr über, wobei sich im Sommer eher die höher gelegene Bergregionen dazu anbieten. Im Spätherbst und Winter muss man zudem oft mit Regenfällen rechnen, weshalb wetterfeste Kleidung ein absolutes Muss ist.
Sehenswürdigkeiten im Latium:
Die Sehenswürdigkeit des Latiums ist ohne Frage die Hauptstadt Italiens: Rom. Doch das Latium hat so viel mehr als dieses beeindruckende Beispiel an Geschichte, Kunst, Kultur und architektonischer Meisterwerke zu bieten. Angefangen beim Lago di Bolsena zur toskanischen Grenze hin, weiter zu antiken mittelalterlichen Städten wie Tarquinia oder Terracina. Civitavecchia mit dem großen Hafen, in dem alle Mittelmeerkreuzfahrer regelmäßig für die Besuche Roms anlegen. Orte wie Frascati, die Gärten von Ninfa, Gaeta, Sperlonga und das berühmte Monte Cassino, welches im zweiten Weltkrieg beinahe vollständig zerstört und hernach wieder aufgebaut wurde. Aber auch Anzio Nettuno, an dessen Strand während des zweiten Weltkrieges die Allierten landeten und in einer blutigen Schlacht schließlich einen wichtigen Vorposten errichten konnten. Besonders sehenswert sind aber auch die Landschaften der Region, nicht zuletzt mit den Appeninen, besonders aber mit dem Nationalpark del Circeo – ein dichter Urwald, der der Letzte in ganz Europa ist. Gerade dieses Gebiet ist auch bei den Einheimischen für einen Urlaub sehr beliebt – es gilt als beliebtestes Wochenendziel der Römer und Sabaudia wurde unter Mussolini als Muster-Erholungsort geplant und erbaut – und gilt mit dem Monte Circeo, den vier Seen entlang der Küste und einem der wenigen Dünenstrände Italiens als eines der schönsten Gebiete des Landes.
Küche und Spezialitäten:
Vor allem traditionelle Gerichte sind es, die die Küche des Latiums prägen. Der Speiseplan ist zumeist einfach und bodenständig gehalten. Als Vorspeise sind hier besonders Bruschetta beliebt, in einigen Regionen, wie das Agro Pontino aber auch die eher im Veneto zu findende Polenta – leben hier doch auch heute noch viele Nachfahren der in den Dreißigern des zwanzigsten Jahrhunderts umgesiedelten Venetier. Der erste Gang, das Primo, ist angefüllt mit zahlreichen Nudelgerichten, aber auch mit einer Auswahl an Risottospeisen. Je weiter man sich der Küste nähert um so eher findet man in allen Speisen maritime Einflüsse, wobei Muscheln in jeglichen Sorten, Fisch und Languste besonders beliebt sind. In den Bergregionen bietet sich beim Hauptgang eher Wild, Lamm oder Huhn an. Besonders bekannt ist die Küche der Region aber auch durch den aromatischen Pecorinokäse und die dort geräucherte Mortadella, wie auch für diverse Schinkensorten. Aber auch Weine stehen auf der Liste des Bekanntheitsgrades für das Latium ganz oben und die hier angebauten Arten werden weltweit hoch geschätzt, sowohl als Tafel- als auch als Land- oder Qualitätswein, je nach Gebiet und Sorte.