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Italienischer Name: Campania
Fläche: 13.590,25 km²
Einwohner: ca. 5.800.000
Hauptstadt: Neapel
Reiseziele: Amalfiküste, Halbinsel von Sorrent, Pompeji, Ischia, Capri, Procida
Die Lage der Region Kampanien:
An der Westküste – der Thyrrenischen Küste – Italiens gelegen befindet sich die Region Kampanien, südlich des Latium, wie auch von Molise, welches im Nordosten an das Gebiet angrenzt. Östlich der Region befindet sich Apulien und im Südosten grenzt schließlich Basilikata an den am zweit dichtesten besiedelten Landesteil Italiens an. Das Gebiet ist durchzogen vom Appenin, einem Küstenabschnitt mit angegliederter Ebene und weiten Strecken Hügelland. Hier befindet sich mit dem Vesuv einer der berühmtesten und berüchtigsten Vulkane der Welt und eine der beeindruckendsten Steilküsten in Form der Amalfiküste. Zudem gilt die Region als eine der Fruchtbarsten des Landes. Vor der Küstenzone Kampaniens liegen außerdem zwei der berühmtesten Inseln Italiens: Ischia und Capri.
Die Geschichte von Kampanien:
Das Wort Kampanien entwickelte sich aus dem lateinischen Namen der Region Campania felix – glückliche Landschaft – womit die Römer die Fruchtbarkeit der Landschaft betitelten. In der Antike war damit jedoch nur die Ebene gemeint, die sich südwärts bis Sorrent erstreckt und erst später erwuchs die heutige Region in ihrer vollen Größe. In dieser Region lebten einst Sabiner, Picentiner, Osker, Etrusker, Griechen und Samniten, ehe der Landesteil im ausgehenden vierten Jahrhundert vor Christus dem römischen Imperium angegliedert wurde. Das Gebiet litt an diversen Kriegen und Aufständen, zu denen unter anderem der Zweite Punische Krieg und der Bundesgenossenkrieg zählten.
Auch der Ausbruch des Vesuvs stürzte die Landwirtschaft der Region einmal mehr in eine Krise, aus der sie sich aber mit den Jahren lösen konnte und zu neuen Höhepunkten aufbrach. Ab dem ersten Jahrhundert nach Christus war das Gebiet zudem eines der beliebtesten Sommersitze der wohlhabenden Römer. Durch die Völkerwanderung und dem Niedergang des römischen Imperiums wechselten die Machtverhältnisse Kampaniens stetig. Zu den neuen Machthabern zählten neben Byzanz auch die Sarazenen, die Staufer und vor diesen die Normannen. Im Laufe der frühen Neuzeit schließlich ging das Gebiet zunächst an die Habsburger um schließlich ein Spielball im spanischen Erbfolgekrieg zu werden. Napoleon eroberte bei seinem Europafeldzug das Königreich Neapel zwei Mal und nach seiner Niederlage ging die Region zunächst im Königreich beider Sizilien auf, ehe mit der Revolution unter Garibaldi die Herrschaft der Bourbonen endgültig ein Ende fand und auch Kampanien sich 1860 dem vereinten Königreich Italien anschloss.
Das Klima in der Region:
Das Klima der Region ist mediterran warm und manches Mal auch von den afrikanisch heißen Winden geprägt. Die durchschnittlichsten Temperaturen im Winter liegen bei minimal 3° und maximal 15°, im Sommer steigen diese auf minimal 18° und maximal 39°, wobei Spitzenwerte vereinzelt auch auf über 40° steigen können. Im Sommer ist hier nur selten mit Regen zu rechnen, derweil im Winter etwa ein Drittel der Zeit als Regentage gelten. Im Gegenzug dazu strahlt in den heißen Monaten Juli und August die Sonne bis zu zehn Stunden vom Himmel auf die Einheimischen und Urlauber hinab und die Wassertemperaturen erreichen in der Zeit leicht 24° bis 25°.
Freizeitmöglichkeiten in Kampanien:
Ab Mai ist Kampanien und seine Küstenregion ein herrliches Gebiet für einen Urlaub am Strand und den damit verbundenen Wassersportmöglichkeiten, zu denen neben Schwimmen und Tauchen auch Surfen, Segeln und Cat-Segeln gehören. Wandern, vor allem im UNESCO Weltkulturerbe dem Cilento Nationalpark im Süden der Region, ist das ganze Jahr über möglich, auch wenn man im Juli und August ob der Temperaturen davon Abstand nehmen sollte. Biker-Touren – besonders für Leute mit guter Kondition – und Wandertouren entlang der Küste und in die Berge hinauf sind hier das ganze Jahr über möglich und erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch geführte Ausritte für Alt und Jung sind in der Region bei Touristen und sogar teilweise Einheimischen sehr beliebt und das ganze Jahr über durchführbar. Im Sommer sind die Touren direkt am Strand entlang dabei besonders erfrischend und angesichts des Sonnenwetters zu empfehlen.
Sehenswürdigkeiten in Kampanien:
Eine der wohl schönsten Attraktionen in Kampanien ist die Amalfiküste, die sich südlich von Sorrent entlang zieht. Nicht weit nördlich davon befindet sich der Vesuv und die beiden einst in Asche und Schlacke versunkenen Orte Pompeji und Hercaluneum, die in weiten Teilen ausgegraben wurden und besichtigt werden können. Die teilweise gut erhaltenen Ruinen und auch versteinerten Leichen sind ein beeindruckendes Zeugnis des Vulkanausbruches von 79 nach Christus. Capri und Ischia sind eine Augenweide für sich und bieten neben herrlichen Grotten (von denen wohl die Blaue Grotte auf Capri die berühmteste ist) und Höhlen eine Vielzahl weiterer Sehenswürdigkeiten, die sich nicht nur auf die Natur beschränken. Neapel, der Moloch Italiens, ist einerseits beängstigend, andererseits unglaublich beeindruckend mit seinem Hafen und der Altstadt, die über einige der bedeutendsten Museen und baulichen Sehenswürdigkeiten – wie die Katakomben von San Gennaro, das Serapeum oder den Palazzo Reale die Capodimonte – verfügt. Wer sich an sakralen Bauten nicht genug satt sehen kann, findet hier seine Erfüllung in Gebäuden wie das Benediktinerkloster La Trinita della Cava bei der gleichnamigen Ortschaft, dem Dom von Neapel und dem von Salerno, aber auch bei der Cappella Sansevero in Neapel und dem Kartäuserkloster San Martino – ebenfalls in der Regionshauptstadt zu finden.
Küche und Spezialitäten:
Die Küche in Kampanien war lange zweigeteilt und bot einerseits die Einfache der armen Bauern, in der Getreide und Feldfrüchte vorherrschten und andererseits die üppige und fantasievolle Küche des Adels, die einen dekadenten Ruf genoss. Im Laufe der Zeit haben sich die beiden Küchen weitestgehend angeglichen und die Dekadenz ist genauso verschwunden, wie die ärmliche Kost. Die Region gilt als eine der fruchtbarsten des Landes und so beschert sie der Küche eine Vielzahl an regionalen Spezialitäten: Tomaten, Olivenöl, Knoblauch, Basilikum, Feigen, scharfer Paprika und Trauben gehören genauso dazu wie der Mozarella, der Caciocavallo und viele andere Käsesorten durch die reichhaltige Vieh- und Milchwirtschaft. In den Küstenregionen kommt zudem eine vielfältige maritime Küche hinzu. Häufig wird die kampanische Küche als die italienische Küche schlechthin angesehen. Gerichte wie die Carbonara, Spaghetti al Pomodoro oder die Pizza haben ihren Ursprung in dieser Region. Auch zwei der berühmtesten Liköre kommen aus Kampanien: der Limoncello aus Zitronen hergestellt und der Strega, aus über siebzig verschiedenen Kräutern aus aller Welt gemischt.