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Italienischer Name: Abruzzo
Fläche: 10.795,12 km²
Einwohner: ca. 1.300.000
Hauptstadt: L’Aquila
Die Lage der Region Abruzzen:
Abruzzen gilt bei vielen bereits als süditalienische Region, welche zwischen der Adria im Osten, der Region Marken im Norden, dem Latium im Westen und der Region Molise im Süden liegt. Korrekterweise liegt sie jedoch geographisch gesehen noch in Mittelitalien. Die Region ist von der Küstenseite her zunächst flach, ehe sie in eine sanfte Hügellandschaft übergeht, die sich über das erste Drittel der Region erstreckt, die beiden restlichen Drittel bestehen aus Kalkmassivgebirgen, die bis zu 3000 Meter hoch reichen. Touristisch sind die Abruzzen trotz der Ski- und Badeorte eher klein, doch dafür bietet die Region die höchste Naturschutzgebietsdichte aller italienischen Regionen.
Die Geschichte der Region Abruzzen:
In der Antike war das Gebiet zunächst von den Samniten bewohnt, die sich jedoch in vielen Kämpfen letztlich den Römern ergeben mussten und so ein Teil des römischen Imperiums wurden. Nach dem Zusammenbruch dessen waren die Herrschaftsverhältnisse des Landes wechselhaft. Zunächst gingen sie an die Langobarden, im Rahmen des Herzogtums Spoleto, blieben aber nicht lange in langobardischen Händen. Als die Staufer an die Macht kamen, war dann Sizilien das herrschende Haus, ehe die Region schließlich nach der Teilung des Königreiches an Neapel ging und diesem Königreich zugesprochen wurde. Durch die Vereinigung Italiens 1860/61 gelangte schließlich auch die Region Abruzzen in das neu entstandene Königreich. Dabei war das Gebiet im Laufe seiner Geschichte stets politisch-geographischen Änderungen ausgesetzt: Gebietsteile wurden der Region zugesprochen oder fortgenommen. So zum Beispiel auch die heutige Region Molise, welche seit 1963 eine eigenständige Region darstellt. Im Jahr 2009 wurde die Region von dem seit 300 Jahren stärksten Erdbeben heimgesucht, welches zahlreiche Opfer forderte.
Das Klima in der Region:
Das Klima der Abruzzen ist genauso vielfältig wie die Landschaft der Region. Abhängig der Gebiete, in denen man sich hier aufhält, ist auch das Klima unterschiedlich. An der Küste ist es sehr mild und im Winter sinken die Temperaturen kaum einmal unter fünf Grad. Im Sommer steigen sie auch Abschnittsweise auf 35° bis 40° tagsüber und nachts sinken sie wieder bis zu minimal 20°. Doch je weiter man in die Berge kommt, desto kühler wird es, zu jeder Jahreszeit. Im Sommer wird es hier selten einmal wärmer als 28° und die Nächte sind angenehm frisch, derweil im Winter nicht nur Minustemperaturen herrschen, sondern es auch eine hohe Schneewahrscheinlichkeit gibt.
Freizeitmöglichkeiten in der Region:
Auf Grund des Schnees sind die Abruzzen auch eines der beliebtesten Skigebiete Italiens, zumal man der Region nachsagt den weißesten Schnee des Landes zu besitzen. Je nach Höhenlage beginnt die Saison bereits im Oktober und geht bis in den April hinein. Wandern, Reiten und Mountainbiketouren sind im übrigen Jahr jedoch mindestens genauso beliebt und ob der natürlichen Schönheit und den vielen Naturschutzgebieten absolut zu empfehlen. Badetouristen können ihren Urlaub dafür an den herrlichen Adriastränden genießen, wo bereits Anfang Mai die Badesaison startet, die je nach Wetterlage bis in den Oktober hineinreicht und wo so ziemlich jedes Wassersportherz seine Erfüllung findet. Auch Campingurlaub in den Abruzzen ist in diesem Zeitraum ideal. Sightseeing sollte man im Flachland auf alle Fälle zwischen Herbst und Frühjahr machen, da es im Sommer schon manchmal unangenehm warm für solche Touren ist.
Sehenswürdigkeiten in der Region Abruzzen:
Durch das Erdbeben im Frühjahr 2009 wurden viele der architektonischen Sehenswürdigkeiten der Region zerstört. L’Aquila die Hauptstadt litt am Meisten unter den Erdstößen und eine Vielzahl der geschichtlichen Zeugen sind in große Mitleidenschaft gezogen worden. Doch trotz dieser Katastrophe bietet die Region noch immer einige besondere Reize, zu denen ganz besonders die Naturschutzgebiete zählen. Diese können alle erwandert und teilweise auch mit dem Auto erkundet werden. Unter der Gebirgskette des Gran Sasso befindet sich der gleichnamige Tunnel, in dem Experimente der Elementarteilchenphysik betrieben werden. Auf Anfrage sind hier zu bestimmten Zeiten Besichtigungen möglich. Der Corno Grande bietet den südlichsten Gletscher Europas und nahe dessen befinden sich die Städte Chieti, Popolis und Pescara, die alle mit diversen Sehenswürdigkeiten aufwarten können, die sich nicht nur auf architektonische Bauwerke beschränken, sondern auch auf bekannte Veranstaltungen wie internationale Festivals und Konzerte.
Küche und Spezialitäten:
Die Küche der Abruzzen ist durch Traditionen und Armut entstanden: schmackhaft, einfallsreich aber zugleich einfach und bodenständig. Die meisten der Rezepte wurden über Generationen weiter vererbt ohne an ihrer Zubereitung etwas zu ändern. Peperoncino ist dabei eines der wichtigsten Gewürze der Region. Der rote scharfe Chili sorgt bei Freunden des scharfen Essens für Gaumenfreuden, derweil jene, die ihn nicht gewohnt sind, das Gefühl erhalten Feuer zu essen. Hier sollte man etwas vorsichtiger an die Speisen heran gehen, besonders bei Pastagerichten wie Aglio, Olio e Peperoncino (Knoblauch, Öl und Peperoncino). Abruzzen besitzt auch eine Vielzahl an international bekannten Käsesorten wie den Caciocavallo oder den Pecorino. Zudem sind hier ganz besondere Pasta-Sorten zu finden, die typisch für die Region sind, wie zum Beispiel die Pasta a la Chitarra, die eckige Spaghetti und Maccheroni beinhaltet. Schafzucht spielt hier eine große Rolle, weshalb der Hauptanteil der Fleischspeisekarte auch aus Produkten dieses Tieres besteht. Besonders berühmt ist auch der abruzzische Safran, der in der Provinz L’Aquila angebaut wird. Der Wein aus der Region erfreut sich teilweise internationaler Berühmt- und Beliebtheit. Der Montepulciano d’Abruzzo oder der Trebbiano sind nur zwei davon. Auch kommt aus dieser Region der kräftigste aller Liköre Italiens: Cent’erbe – ein grünes Getränk, welches aus hundert unterschiedlichen Bergkräutern bestehen soll.