Fläche: 4,1 km²

Einwohner: ca. 10.600

Region: Kampanien

Die Lage der Insel Procida:

Die Insel Procida

Die Lage der Insel

Direkt vor dem Cap Miseno gelegen, zwischen dem italienischen Festland und der Insel Ischia, befindet sich das Eiland Procida im nördlichen Golf von Neapel. Etwa fünf Kilometer östlich des Festlandes und zwei Kilometer westlich der großen Schwester Ischia erhebt sich die kleinere Insel auf bis zu 90 Meter Höhe. Entstanden ist sie ursprünglich durch die Eruptionen mehrerer Vulkane, die heute jedoch nicht mehr zu sehen sind.

Die Geschichte der Insel Procida:

Auch wenn Procida nach Capri und Ischia die kleinste der drei Hauptinseln im Golf ist, war sie doch die erste, die ab etwa 1700 Jahre vor Christus bewohnt wurde. Zunächst waren die Bewohner die Mykener und Cumaner, ehe dann die Römer folgten, die die Insel bis zum Untergang des römischen Reiches bewohnten. Nach dem Untergang gelangte die Insel in den Besitz des Grafen von Miseno, der sich in den nachfolgenden Jahrhunderten oft gegen Sarazenenüberfälle auf diese und das Festland behaupten musste. Auch die Westgoten und Vandalen fielen in sein Gebiet ein und die Bewohner flüchteten in jener Zeit auf das kleine Eiland. Im zwölften Jahrhundert wurden Normannen die Herren der Insel, aber schon Mitte des vierzehnten Jahrhunderts erstanden die Cossas das Kleinod vor der Küste Misenums. Auf diese folgten die D’Avalos und im 18. Jahrhundert die Bourbonen, bis Procida schließlich ebenfalls ein Teil des vereinten Königreich Italien wurde. Unumstößlich mit der Insel verbunden ist auch ihre Vergangenheit als Seefahrerkraft, stellte dieser kleine Ort doch 1/16 der gesamten italienischen Handelsflotte im 19. Jahrhundert und auf vielen weiteren Schiffen stets fähige Seeleute, die die Weltmeere befuhren.

Das Klima auf der Insel Procida:

Das Klima auf Procida ist angenehm mediterran und die Temperaturen liegen im Winter fast nie unter 5° im Durchschnitt. Durch das Küstenklima herrschen hier vor allem milde Temperaturen, die auch im Sommer dahingehend zu spüren sind, dass stets ein leichter Wind vom Meer geht, der die Tagestemperaturen besonders im Juli und August, wo sie auch über 30° ziehen können, gefühlsmäßig etwas abschwächt. Nachts kühlt es auch dann oftmals auf bis zu angenehme 20° ab. Regen ist im Sommer seltener, dennoch muss man alle paar Tage mit diesem rechnen und das Meer hat ab Ende Mai bis weit in den Oktober hinein eine Temperatur von über 20°.

Freizeitmöglichkeiten auf der Insel:

Blick auf die Insel ProcidaProcida, welches immer noch sehr natürlich und sich selbst geblieben ist, frei vom Massentourismus, bietet vor allem die Möglichkeit sich in seinem Urlaub etwas Abseits von Allem zu entspannen und zu erholen. Wassersport wird auf der kleinen Insel groß geschrieben und zwischen Mai und Oktober ist dieser auf Grund der angenehmen Temperaturen beinahe überall machbar. Sei es nun Schwimmen, Tauchen oder mit dem Boot im Golf kreuzen, alles ist hier möglich. Auch kann man die Insel hervorragend zu Fuß auf mehreren kurzen oder einer längeren Wanderung erkunden. Dies bietet sich ob des Klimas das ganze Jahr über an, wobei ab Herbst mit mehr Regentagen gerechnet werden muss und man sich entsprechend ausstatten sollte. Ansonsten ist die Insel ein hervorragender Ausgangspunkt für Fahrten mit den Fähren und Tragflügelbooten zu den anderen Inseln im Golf oder diversen Städten, z.B. Neapel, auf dem Festland – letztere fahren bei zu hohem Wellengang jedoch nicht.

Sehenswürdigkeiten auf Procida:

Procida gilt Vielen auch heute noch als Geheimtipp und trotz der geringen Größe hat die Insel eine Menge Sehenswürdigkeiten anzubieten, die sich nicht nur auf die herrlichen Ausblicke auf das Cap von Miseno oder Ischia beschränken, sondern auf der Insel selber zu finden sind. Beginnend mit der Abtei San Michele Arcangelo, einem 500 Jahre alten Konvent, welches in seinen zwischendurch zerstörten Ursprüngen allerdings schon im 7. Jahrhundert entstand. Nicht nur die Abtei und die dazugehörige Bibliothek sind sehenswert, sondern auch der Blick, den man von hier aus über die Insel genießen kann. Auch der Palazzo Reale – ein Kastell aus dem 16. Jahrhundert – sollte einen Besuch jederzeit wert sein. Neben dem Kastell wurde hier einst das als ausbruchsicherste Gefängnis Italiens geltende Gebäude errichtet, dass seit seiner Schließung 1988 teilweise besichtig werden kann. Ebenso sollte die Piazza d’Armi besichtigt werden, auf der jedes Jahr an Karfreitag die Prozession der Misteri, bereits seit beinahe 400 Jahren regelmäßig, stattfindet.

Küche und Spezialitäten:

Traditionell bäuerlich ist die Küche der Insel Procida und dennoch voller maritimer Einflüsse auf Grund eines gut gedeihenden Fischereigewerbes. Brot, Tomaten, Knoblauch und Zwiebeln sind hier typische Zutaten, die man in diversen Variationen, teilweise zusammen, immer aber in einzelnen Elementen, bei jeder Mahlzeit wieder findet. So zum Beispiel als Bruschetta, oder als Beilage zu diversem eingelegten Gemüse, wie Auberginen, Pilzen und Zucchini. Während Reis hier nur wenig Anklang findet, ist es vor allem die Pasta, die sich neben diversen weiteren Gemüsesorten wie die fave – Saubohnen, fagioli und piselli – Bohnen und Erbsen – großer Beliebtheit erfreut. Für den Fleischanteil, der im Vergleich zum Fisch in all seinen Variationen seltener ist, nutzt man hier vor allem Hähnchen, Zicklein und Wild. In einigen Haushalten werden – trotz eines entsprechenden Verbotes – auch heute noch Singvögel zubereitet.

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