Warum schwärmen eigentlich so viele Leute für die mediterrane Küche?
Sie gilt – selbstverständlich zu Recht – als gesund, schon allein wegen der vielen Fischgerichte und wegen des viel verwendeten Olivenöls. Aber das ist nicht alles! Das Auge will bekanntlich auch mitessen, und die leuchtend roten Tomaten, die in der italienischen Küche so allgegenwärtig sind wie das Olivenöl, wirken besonders appetitlich. Zu schweigen vom Geschmack.
So mancher Süditalien-Fan steht auf dem Standpunkt, dass die Tomaten, die in der Region Neapel und besonders auf Ischia wachsen, die allerbesten wären! Und deshalb schmecken dann die Gerichte, für die Tomaten verwendet werden, so unvergleichlich gut.
Was die Einwohner der Insel Ischia alles mit Tomaten anstellen …
… würden sich Mitteleuropäer wohl nicht träumen lassen. Sie kochen beispielsweise Tomaten ein, so wie vielleicht noch vor 50 Jahren unsere Großmütter Kirschen oder Erdbeeren „eingeweckt“ haben. Die Tomaten werden zuerst püriert, dann in Flaschen oder Gläser gefüllt, und dann müssen diese Gefäße noch in einem großen Topf voll Wasser vor sich hin köcheln. So entsteht eine viele Monate lang haltbare Tomatensoße. Vielleicht noch interessanter ist das Trocknen. Die Einwohner von Ischia fädeln die kleinen süßen Kirschtomaten gleich nach der Ernte auf Schnüre und hängen große Mengen davon zum Trocknen auf. Auch diese gedörrten Tomaten sind dann sehr lange haltbar. Auf der Webseite bella-ischia.de hat ein Fan der Kochkunst von Ischia ein besonders hübsches Foto von leuchtend roten, aufgefädelten Tomaten gepostet. In seinem Artikel über die Tomaten von Ischia stellt er fest, dass diese Insel die süßesten aller Tomaten produzieren würde – gemeint sind die kleinen Kirschtomaten. Aber auch die großen Fleischtomaten schmecken natürlich hervorragend und sind für viele Gerichte einsetzbar.
Leckere typisch süditalienische Gerichte mit Tomaten
Die sehr beliebte Vorspeise Bruschetta wäre ohne Tomaten nicht vorstellbar: Dafür wird eine leicht geröstete Brotscheibe mit Olivenöl beträufelt und mit Kirschtomaten und Basilikum belegt. Für den Tomatensalat finden eher die Fleischtomaten Verwendung. Die vielleicht berühmtesten italienischen Speisen, nämlich Pizza und Spaghetti mit Tomatensoße, schmecken auf Ischia auch besonders gut. Die Pizza wurde bekanntlich in Neapel – also gar nicht weit von Ischia – erfunden, und ihre diversen Spielarten, angefangen bei der einfachen Pizza Margherita bis zu den üppiger belegten Varianten (z.B. mit Pilzen, Schinken, Salami), sind alle auch wegen der Tomaten so lecker und schön anzuschauen. Für die Tomatensoße verwenden die Einwohner von Ischia am liebsten die kleinen Kirschtomaten. Ein weiteres typisches Gericht der Region ist die Calabrese, auch als „Capri-Salat“ bekannt; dieses Gericht besteht aus Tomaten, Mozzarella und Basilikum. Wer seine Calabrese nach dem Originalrezept herstellen möchte, sollte Mozzarella aus Büffelmilch und nicht Mozzarella aus Kuhmilch verwenden (der Büffel-Mozzarella ist auch besser verträglich). Natürlich ist es reiner Zufall, dass die drei Farben der Calabrese (weißer Käse, rote Tomaten, grünes Basilikum) zusammen die italienische Trikolore bilden – aber einen Italien-Fan freut das, und das Auge isst ja auch mit …