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Italienischer Name: Penisola sorrentina
Länge: 21 km
Breite: 5,5 km
Region: Kampanien
Die Lage der Halbinsel von Sorrent:
Die Halbinsel von Sorrent gehört zur süditalienischen Region Kampanien. Wie eine spitze Nase ragt die Halbinsel an der italienischen Westküste ins Tyrrhenische Meer. Die Nordküste der Halbinsel bildet die südliche Begrenzung des Golfs von Neapel, die Südküste der Halbinsel blickt auf den Golf von Salerno. Die gleichnamige Stadt, nach der die Halbinsel benannt wurde, liegt an der Nordküste und hat rund 16.500 Einwohner. Der westlichste Punkt der Halbinsel (die „Nasenspitze“ sozusagen) heißt Punta Campanella. Von dort aus ist die Insel Capri in Sichtweite!
Die Geschichte der Halbinsel von Sorrent:
Die Region war schon im 7. vorchristlichen Jahrhundert bewohnt. Sorrent selbst wurde von den Phöniziern gegründet. Zur Zeit der Antike traten zunächst die Griechen als Kolonisatoren der Region auf (Neapel ist ja bekanntlich eine griechische Gründung!), dann fiel ganz Süditalien an das römische Reich. Schon in der Spätantike breitete sich im südlichen Italien das Christentum aus, und im frühen Mittelalter war die Gegend christianisiert. Ab dem 9. nachchristlichen Jahrhundert war Amalfi, die zweite bedeutende Stadt der Halbinsel, politisch selbstständig und Haupt einer mächtigen Republik. Die Republik Amalfi verlor gegen Ende des 11. Jahrhunderts wiederum ihre Selbstständigkeit. Die ganze Region war dann für mehrere Jahrhunderte Teil des Königreichs Neapel; ab 1861 gehörte sie dann zum vereinigten Italien. Für die Ökonomie der Region spielten Schiffsbau, Papierherstellung, die Fischerei und die Landwirtschaft wichtige Rollen. Der Tourismus begann bereits im 18. Jahrhundert zu blühen; zum wirklich wichtigen Wirtschaftsfaktor wurde er aber erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Besucher sind damals wie heute fasziniert von wildromantischer Natur (Steilküsten, Berge, Strände …), der Gastfreundschaft der Einheimischen und – nicht zuletzt – den hervorragenden regionalen Spezialitäten.
Klima und Freizeitmöglichkeiten:
Das für das ganze südliche Italien typische mediterrane Klima herrscht auch auf der Halbinsel von Sorrent. Der Winter ist in der Regel mild und feucht (Frost ist nicht zu erwarten!), der Sommer heiß und trocken. An den Stränden der Region dürfen die Touristen sich über eine lange Badesaison freuen. Bereits im Juni ist das Wasser an den Stränden rund 21 °C warm, und die Sonne scheint durchschnittlich neun Stunden pro Tag. Wer einen Strandurlaub ohne extreme Hitze verbringen möchte, kommt also am besten im Juni auf die Halbinsel, oder auch im September, wenn das Wasser immer noch 22 °C warm ist (sogar im Oktober werden noch Wassertemperaturen von 21 °C gemessen!). Fans von strahlend heißen Sommertagen am Strand machen natürlich in der Hauptsaison Urlaub in der Region. Die Tagestemperaturen steigen im Juli und August regelmäßig über 30 °C, die Sonne scheint zehn Stunden am Tag, und das Wasser wird 24 °C bis 25 °C warm! Die Strände an der Halbinsel sind meist nicht besonders groß, oft von Steilküsten umgeben und teilweise sogar nur per Boot zu erreichen. Ein relativ großer Strand, die „Meta di Sorrento“, liegt nur drei Kilometer vom Zentrum in Sorrent entfernt. Die Infrastruktur an diesem familienfreundlichen Strand ist gut (Duschen, sanitäre Anlagen, Gastronomie …).
Großer Beliebtheit bei Einheimischen und Touristen erfreut sich auch der Strand „Spiaggia di Nerano“ bei Massa Lubrense. Von diesem Strand aus können die Badegäste den Blick auf die pittoresken Faraglioni-Felsen im Meer vor Capri genießen. Taucher und alle, die den Tauchsport erlernen wollen, werden von der attraktiven Tauchregion an der Punta Campanella begeistert sein. Dort befindet sich ein Tauchzentrum. Wer hier taucht, findet klares, blaues Wasser, interessante Flora und Fauna unter Wasser und – mit etwas Glück – vielleicht einen Gegenstand aus einem gestrandeten Schiff … Die Punta Campanella dürfte zu den schönsten Tauchplätzen von Italien gehören! Wanderer und Kultururlauber buchen ihren Urlaub auf der Halbinsel am besten im Frühling oder Herbst, denn ein Besuch in Museen oder an archäologischen Stätten oder auch eine Wandertour sind angenehmer bei Temperaturen um 20 °C als im Hochsommer. Der April, der Mai und der Oktober sind ideale Wandermonate in der Region.
Sehenswürdigkeiten auf der Halbinsel von Sorrent:
In Sorrent wurde einer der bedeutendsten Schriftsteller von Italien, Torquato Tasso, geboren. Kein Wunder also, dass der schönste und repräsentativste Platz der Stadt seinen Namen trägt. Auf der Piazza Tasso flanieren Einheimische und Touristen besonders gern. An dem Platz ist eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt zu finden, nämlich die kleine Kirche „Madonna del Carmine“. Sie wurde 1572 im Barockstil erbaut. Viel älter und ebenfalls sehenswert ist die Basilika „San Antonino“ in Sorrent, die auf das 9. Jahrhundert zurückgeht. Zahlreiche Kunstwerke, darunter antike Säulen und Barockgemälde, schmücken dieses repräsentative Bauwerk. Im archäologischen Museum „George Vallet“ in Massa Lubrense können Besucher der Vergangenheit der Region nachspüren. Archäologische Funde aus römischer und vorgeschichtlicher Zeit sind ausgestellt. Auch die Südküste der Halbinsel, die Amalfiküste, geizt nicht mit Sehenswürdigkeiten. Ein Ausflug nach Amalfi mit einer Fahrt auf der berühmten Küstenstraße, der „Amalfitana“, lohnt sich unbedingt. In Amalfi ist der uralte Dom mit seiner riesigen Freitreppe und dem üppigen Schmuck aus Majolika-Mosaiken, wohl die bedeutendste Sehenswürdigkeit. Vielleicht bleibt auch Zeit für einen Besuch im Papiermuseum von Amalfi, wo die traditionelle Papierherstellung für die Touristen vorgeführt wird! Die wohl berühmteste archäologische Stätte von Italien, Pompeji, ist von Sorrent aus schnell zu erreichen. Eine Privatbahn, die „Circumvesuviana“, bringt die Fahrgäste in 30 Minuten zu der Ausgrabungsstätte, wo antike Tempel, Wohnhäuser und Thermen zu bewundern sind.
Gastronomie und Unterhaltung:
Auf der Halbinsel von Sorrent kommen alle Fans der italienischen Küche ganz auf ihre Kosten. Nicht weit entfernt, nämlich in Neapel, wurde die Pizza erfunden, und natürlich gehört die Pizza in der ganzen Region zu den beliebtesten Speisen. Auch Fischgerichte (z.B. Fischsuppe) stehen oft auf dem Speiseplan. Die Küche des südlichen Italien ist auch ohne Gnocchi (Kartoffelklößchen), Ravioli und Caprisalat undenkbar! Und wie wäre es mit einem abendlichen Bummel durch die Stadt Sorrent? Der „Fauno notte Club“ an der Piazza Tasso oder auch die Disco „Li’Ly“ sind beliebte Treffpunkte für Touristen. Touristen, die britisches Flair mögen, sind im „English Inn“ oder in „Chaplin’s Video Pub“ genau richtig.