Update – Neue Erkenntnisse: Die Stadt wurde anscheinend zwei Monate später verschüttet als bisher angenommen.
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Hört man den Namen Pompei“, so denkt man in erster Linie an die antike Stadt in Italien. Aber es gibt auch noch ein neues, ein modernes Pompeji. Beide liegen in der Region Kampanien am Golf von Neapel, unweit der süditalienischen Stadt Neapel.

Pompeji in der Antike:

Lage von PompejiDie antike römische Stadt ist – ebenso wie die nahegelegene römische Siedlung Stabia oder die antike Stadt Herculaneum – im Jahr 79 nach Christi beim Ausbruch des Vesuvs verschüttet worden. Zuvor wurde es im 6. Jahrhundert vor Christi von den Griechen gegründet. Seine Lage bot sich wegen der guten Sicht über das Terrain sowie der Fruchtbarkeit des Vulkanbodens als Siedlung an. An der Mündung des Sarno entstand ein Hafen, in dem Waren aus der Umgebung verschifft wurden. Es entwickelte sich eine wohlhabende Handelsstadt.

Im Laufe seiner Geschichte wurde Pompeji von verschiedenen Völkern wie den Etruskern, den Griechen, den Oskern, den Samniten und letztendlich ab 290 vor Christi von den Römern bewohnt. Eine fortschrittliche Stadt entstand, die mit drei Thermen sowie Wasserleitungen aus Blei aufwarten konnte.

Reiche Bürger der Stadt Rom vereinnahmten die Stadt in der Nähe des Vesuvs quasi als Sommerresidenz. Kunst und Kultur blühten auf, und sogar 13 öffentliche Bordelle wurden bei späteren Ausgrabungen entdeckt. Bereits damals existierten Kugelmühlen aus Lavagestein, in denen Getreide gemahlen wurde, 31 Bäckereien, Kühlbehälter für Waren, Bürgersteige, Badeanstalten und sogar Thermopolien – heute würde man Schnellrestaurants sagen -, in denen schnelle Gerichte im Stehen eingenommen wurden.

Der Untergang von Pompeji:

Das historische PompeiBereits 62 nach Christi wurden weite Teile der für damalige Zeit modernen Stadt durch ein Erdbeben zerstört. In mehr als 12 Monaten wurde wiederaufgebaut. Am Morgen des 24. August 79 kam es erneut zu einem Erdbeben. An Stelle des Gipfels des etwa 10 Kilometer entfernten Vulkans entstand ein Krater, aus dem Feuer spuckte. Eine Staub- und Gesteinswolke verdunkelte den Himmel binnen kürzester Zeit, und die Bewohner Pompejis glaubten, die Götter würden ihnen zürnen.

Vulkanasche und Steine prasselten auf die Stadt nieder. Giftige, etwa 800 Grad heiße Gase entstanden, und Brände – vermutlich wegen umgekippter Öllampen – setzten ein. Die Menschen gerieten in Panik. Nach einer kurzen Verschnaufpause kam es zu abermaligen Eruptionen. Pompeji wurde unter einer 12 Meter dicken Schicht begraben. Derzeit lebten etwa 20.000 Menschen in der Stadt, die meisten davon starben eines qualvollen Todes.

Pompei heute:

Heute bieten die Ausgrabungen der einst „versunkenen“ Stadt als Weltkulturerbe eine Sehenswürdigkeit, die von Touristen aus aller Welt bestaunt werden. Wer in Pompeji Hotels sucht, der wird in jeder Kategorie, in jeder Preisklasse sowie in jeder Lage fündig. Ebenso findet man in der Umgebung weitere interessante Ausflugsziele wie etwa den Vesuv, an dessen Krater man nahe herantreten kann, oder die Überreste der Stadt Herculaneum sowie natürlich das Meer als Erholungsort nach so viel Besichtigungen.

Pompeji-RuinenWie aber kommt es, dass wir heute das antike Pompeji, das italienische Pompei, wieder an der Oberfläche sehen und gar antiken pompejanischen Boden betreten können? Ganz einfach: Nach dem Inferno geriet die Stadt zunächst in Vergessenheit. Ende des 16. Jahrhunderts fand man durch Zufall dort, wo einst Pompei war, einige Münzen und Marmorbruchteile. Es kam zu Plünderungen und Raub. Erst im 18. Jahrhundert begann man mit der systematischen Grabung auf dem Terrain, und selbst heute sind ein Fünftel der ehemaligen Stadt noch nicht freigelegt. Bei den Grabungen wurden zumeist gut konservierte Zeitzeugen entdeckt, und so gilt Pompeji auch als eine der besterhaltensten antiken Stadtruinen. Man fand mehr als 2.000 Leichen, geht aber von wesentlich mehr aus.

Besucher wie Einheimische fragen sich natürlich immer wieder, ob auch heute noch nach beinahe 2.000 Jahren eine derartige Katastrophe passieren könnte. Zwar ist der Vesuv ein immer noch tätiger Vulkan, aber er wird permanent computertechnisch beobachtet, so dass bei ausreichender Vorwarnzeit eine rechtzeitige Evakuierung der rund 800.000 Menschen in dieser Region gewährleistet ist.

Pompeis Zukunft:

Allerdings sieht die Zukunft der antiken Ausgrabungsstätte, die direkt im weniger spektakulären modernen Pompeji zu finden ist, nicht rosig aus: Sonne, Wind und Regen aber auch die zahlreichen Touristen und die Umweltverschmutzung setzen den Ruinen arg zu. Immer wieder stürzen Mauern ein, Mosaike verblassen, und die antiken Straßen leiden unter den Besucherströmen. Experten sehen diese Kulturstätte als akut gefährdet an.

Daher sollte man noch unbedingt, so lange es möglich ist, die etwa 100 Sehenswürdigkeiten auf dem Gelände des riesigen Freilichtmuseums bestaunen, also eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise nach Pompeji wagen. Die Originale zahlreicher Schätze der Ausgrabungen findet man übrigens im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel wieder.

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